Kann Zucker süchtig machen?

Kennen Sie dieses unstillbare Verlangen nach etwas Süßem? Täglich nehmen wir über den kompletten Tag verteilt Unmengen raffiniertem Zucker in vielen unterschiedlichen Formen zu uns. Sei es morgens im Kaffee, als Zutat in der Nahrung, in Kaugummis, Getränken oder in Form von Süßigkeiten. Wie viel Zucker die meisten Lebensmittel enthalten und wo wirklich überall Zucker versteckt ist, ist nur den wenigsten bewusst. Es ist nur sehr schwer sich davor zu schützen. Ebenso wissen die wenigsten, welche Mengen sich täglich addieren. Doch stimmt die These Zucker mache süchtig und krank?
Wie reagiert das Gehirn auf raffinierten Zucker?
Deutsche Forscher von der Universität Heidelberg zeichneten mittels MRT die Hirnströme verschiedenster Versuchsteilnehmer auf, denen Bilder von unterschiedlichen Speisen gezeigt wurden. Das Ergebnis ist deutlich. Beim Anblick von zuckerhaltigen Speisen reagiert das Gehirn völlig anders. Verschiedenste Studien zeigen: Zucker erhöht den Serotonin- und Dopaminspiegel und aktiviert damit das Belohnungssystem im Gehirn, genau wie Drogen, Zigaretten oder Alkohol.
Das dopaminare Belohnungssystem führt dazu, dass zuckerhaltige Lebensmittel oder Süßigkeit unterbewusst als "wichtig" markiert werden und diesen eine ganz andere Aufmerksamkeit gilt als beispielsweise einem Apfel (der natürliches Fruchtzucker enthält). Je länger wir regelmäßig Zucker konsumieren, desto ausgeprägter ist diese Routine. Dies ist beunruhigend, da man davon ausgehen kann, dass die meisten von uns dies bereits seit Kindestagen tun.

Interessante Erkenntnisse resultieren außerdem an Forschungen der Princeton Universität, unter der Leitung von Bart Hoebel. Man hat Ratten mit immer größer werdenden Dosen Zuckerwasser gefüttert und das Zuckerwasser dann schlagartig abgesetzt. Das schockierende Ergebnis: Die Ratten litten an Zähneklappern und weiteren Symptomen eines Drogenentzugs. Die Studien ergaben außerdem, dass hoher Konsum von Zucker die Synapsen sogar langfristig molekular verändern kann. Ob sich das Verhalten auf den Menschen übertragen lässt, gilt nicht als belegt, jedoch als sehr wahrscheinlich.
Fakt ist: Die Ergebnisse verschiedenster Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine Zucker eine süchtig machende Substanz sein könnte. Körpereigene Opiate können genau so süchtig machen wie Opium oder Heroin, nur in einer weitaus abgeschwächten Form. Sind wir also alle zuckersüchtig? Und wenn ja, was sind die Konsequenzen?
Zucker und die Wirkung auf unsere Gesundheit
Gibt es Verbindungen zwischen der suchterzeugenden Wirkung und der weiten Verbreitung von Zucker so vielen Lebensmitteln? Man könnte nun natürlich unterstellen, dass Produkte, die Zutaten enthalten, die Sucht erzeugen, sich besser viel verkaufen. Dies wäre allerdings vermutlich zu weit hergeholt und man möchte der Lebensmittelindustrie natürlich nichts unterstellen. Fakt ist: Sie können sich nur sehr schwer von Zucker schützen. Doch was sind die Auswirkungen des regelmäßigen Verzehrs von Zucker auf die Gesundheit?Negative Auswirkungen von hohem Zuckerkonsum:
- Zucker schädigt die Zähne und begünstigt Karies
- Zucker wirkt negativ auf die Darmflora und damit auf das Immunsystem
- Zucker kann Krankheiten wie Diabetes Typ 2 oder Herzkrankheiten begünstigen
- Zucker kann zu Schlafstörungen führen
- Zucker macht hyperaktiv
- Zucker kann depressiv machen
- Zucker kann unreine Haut begünstigen
Das waren nur einige der vielen (bekannten) Folgen des Zuckerkonsums. Der beste Rat, den wir Ihnen geben können: Versuchen Sie Zucker komplett aus Ihrer Nahrung zu verbannen. Nutzen Sie stattdessen natürlichen Zucker wie Fruchtzucker oder alternativen wie Stevia, um Ihre Speisen und Getränke zu verfeinern.
Wenn Sie nicht komplett verzichten möchten, dann achten Sie darauf, dass Sie nicht in die gleiche Suchtspirale geraten wie viele andere Menschen vor Ihnen. Kontrollieren Sie Ihren Konsum und achten Sie bewusst auf die Reaktionen Ihres Körpers. In allen Fällen sollten Sie genauestens prüfen, was die Lebensmittel die Sie konsumieren Enthalten. Halten Sie Abstand von Soft-Drinks, Fertiggerichten, Fertigsoßen, herkömmlichem Tomatenketchup oder Süßigkeiten.